Dieser Link erreichte uns vor einigen Wochen via Mail gemeinsam mit der Nachricht: „…mir ist dieses Video auf YouTube untergekommen und dachte mir, es wäre vielleicht etwas, das auf Eurem Blog gewürdigt werden könnte.“ Allerdings. Dieses Video fügt dem Begriff Fremdscham eine weitere, uns bisher unbekannte Dimension bei. Brennt wie sehr scharfes Essen. Am nächsten Tag. Danke dafür, Feli!
…schickt uns bitte gerne mehr heißen Scheiß. Zur Erinnerung die Mailadresse: dieweisenvonzion@gmail.com
Rainer Höß ist der Enkel des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß, Nazi-Profiteur in dritter Generation und unser Schmock of the day!
In einem Artikel von Alan Posener in der Welt lassen sich alle notwendigen Informationen über Höß und sein Geschäftsmodell finden.
„Dieses Geschäftsmodell sieht so aus: Höß vermarktet sich als lebendes schlechtes Gewissen, als Verkörperung der Versöhnungsbereitschaft, als Mahner gegen den Rechtsextremismus. Zuletzt in einem Video der sozialdemokratischen Jugend Schwedens zur Europawahl. Die Geschichte – Nazi-Enkel gegen Nazi-Enkel sozusagen – ist so abgeschmackt wie für eine bestimmte Sorte Journalismus unwiderstehlich.“
Hier das schaurig-danebene Video mit dem Titel „Never Forget. To Vote. – A Nazi-free Europe, feat. Rainer Höss“:
[…]
„Doch dann fiel Höß – unter bislang nicht völlig geklärten Umständen – eine Kiste mit persönlichen Gegenständen seines Opas in die Hände. Seinem arischen Geschäftssinn folgend, bot Höß sie dem Holocaustmuseum Yad Vashem in Jerusalem an. Dort wies man ihn zurück. Die Idee, jemand könne mit solchen Erbstücken Geld machen wollen, fand man dort befremdlich. Höß begriff, dass man mit dem Erbe geschickter umgehen müsse. Der Erfolg gibt ihm recht.“
Wie schön, dass der Großvater finanziell für seinen Enkel vorgesorgt hat. Welch ein schönes Privileg. Wir nennen dieses Privileg ab jetzt: GERMAN PRIVILEGE!
Wer von Höß und GERMAN PRIVILEGE einen vertieften Eindruck gewinnen möchte, können wir die Dokumentation mit dem Titel „Meine Familie die Nazis und ich“ empfehlen:
Der Berliner Comedian Shahak Shapira und Auschwitz haben schon eine längere Geschichte. Da wäre der Streit, den Shapira und die Social Media Abteilung des ehemaligen Konzentrationslager miteinander auf Twitter austrugen (siehe unten).
Vor einem guten Monat erschien nun Shapiras Videoanalyse der Auschwitzbewertungen auf Portalen wie TripAdvisor und Yelp, die uns hier auch immer wieder beschäftigt hat. Ein weiterer Beitrag aus unserer Reihe „Urlaubstips“:
Auch in Deutschland lässt sich gut Urlaub machen. So gibt es im Nationalpark Eifel einfach alles was des Volkes Herz begehrt: „Buchenwälder, Wildkatzen & 2. Weltkrieg“.
Der Nationalspieler Mesut Özil ist den neu- und altpatriotischen Deutschen ja schon länger ein Dorn im Auge, weil er die deutsche Nationalhymne nicht mitsingt. Man kann die Uhr danach stellen. Diese WM durfte der ehemalige Nationalspieler Lothar Matthäus in der Bild-Zeitung verkünden: Özil fühlt sich nicht wohl im DFB-Trikot.
Nach der Fussball-Neuauflage der Operation Barbarossa wurden die letzten Tage Schuldige für das glanzlose Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft gesucht. Der Präsident des DFB, Reinhard Grindel und Oliver Bierhoff, Manager der deutschen Nationalmannschaft, scheinen nun den Schuldigen ausgemacht zu haben: Mesut Özil. Überraschung.
Gestern auf dem Friedhof fragten wir uns noch, wie man auf diese an Bodenlosigkeit kaum zu unterbietende Frechheit reagieren könnte. Heute morgen kam Jilet Ayse um die Ecke und hatte die einzige adäquate Antwort parat:
Es reichts langsam, ganz ehrlich. […] Entweder man gehört irgendwohin, oder man gehört da nicht hin. Aber ihr habt uns bewiesen, dass wir dahin nicht gehören. Jeder, der mir noch einmal kommt und in meiner Nähe das Wort Integration sagt, walla, ich klatsch dich, bis du in das Land fliegst, was du integrieren willst! Ich schwöre auf alles.
Uns spricht das aus dem Herzen. Und unsere Kolleg*innen vom Desintegrationskongress wird es auch freuen.
Es ist also WM in Deutschland. Lässt sich nicht von der Hand weisen. Das bedeutet, es ist nicht nur Zeit für zärtliche Nationalgefühle, sondern auch für unsere Watchdogs, die nur alle 2 Jahre aus ihrer digitalen Hundehütte kriechen. Folgend eine kleine Auswahl der Einsendungen und Fundstücke, die uns in den letzten Tagen erreicht haben:
Die letzten Tage haben uns einige Einsendungen erreicht. Die Stadt bereitet sich offensichtlich auf einen weiteren WM-Sommer der Sorglosigkeit vor. Für die Weisen klingt das wie ein Versprechen! Enjoy.
Der Stürmer ist zurück!
Jägermeister. Auf die besten, auf den nächsten Stern für Deutschland:
Wir dachten ja, sie hätten sich auf die dunkle Seite des Mondes oder die Antarktis zurückgezogen..
Im Internet halten sich ja hartnäckig Theorien, nach denen Hitler seinen eigenen Tod nur vorgetäuscht habe, um auf die dunkle Seite des Mondes zu fliehen. Oder in die Antarktis. Nun hat ein französisches Team die menschlichen Überreste aus dem Führerbunker untersucht, die in Russland aufbewahrt werden. Das Ergebnis ist eindeutig. Professor Philippe Charlier vermeldete:
„We didn’t know if he had used an ampule of cyanide to kill himself or whether it was a bullet in the head. It’s in all probability both“ (AFP)
Das sind doch mal gute Nachrichten. Das erinnert uns spontan an das epische Werbevideo, was ein paar Studierende einer Filmhochschule mal für Mercedes gemacht haben. Mercedes war das dann doch zu krass, wir findens immer wieder super:
Heute sind Menschen in Berlin und anderen Städten der Aufforderung Jüdischer Gemeinden gefolgt, aus Solidarität mit „Kippaträgern“, auch bekannt als „Juden“ eine Kippa zu tragen (hier). Dazu brachte die TAZ heute eine Kippa zum Selberbasteln raus. Hier die Ausgabe:
Wie eigentlich immer ist auch diese Idee schon früher und besser von Juden entwickelt worden. Und zwar beim Desintegrationskongress, den die Kolleg*innen vom im Studio Я des Maxim Gorki Theaters vom 6. – 8. Mai 2016 organisierten. Das sah damals so aus:
(Design: Deniz Keskin)
Wellwell, und jetzt könnt ihr drei Mal raten, wer hinter dieser ganzen Aktion steckt.