Diesjährig ließ die Jüdische Gemeinde Düsseldorf zum Rosenmontagszug einen Karnevalswagen mitlaufen. Es ist der erste seiner Art. Um Humor solls gehen. Darum ja auch Karneval. Denn mit Humor könne man Antisemitismus schließlich auch bekämpfen, so Verwaltungsdirektor der Düsseldorfer Gemeinde, Michael Szentei-Heise. Wir freuten uns schon auf die Witze.
So sah der Wagen aus:

(Quelle: Welt.de)
Nennt uns Spielverderber, aber den Humor suchen wir vergebens. Stattdessen wilder Politik-Pop-Trash, von dem wir schon beim Hinschauen postmoderne Magenkrämpfe bekommen: Heinrich Heine beim Dichten, eine Krippe, eine Europafahne darüber, ein Roter Löwe (Stadtwappentier) und Tausende koshere Karamellbonbons, die vom Wagen geworfen wurden, als wäre Simchat Thora.
Aber die Geschichte jüdischer Karnevalsteilnehmer*innen gibt zumindest einen kleinen grenzüberschreitenden Witz her. 1922 wurde nämlich ein Jüdischer Karnevalsverein in Düsseldorf gegründet. Der hieß der Kleine Kölner Klub, offzielle Abkürzung KKK. Hihihi.
1923 war der Witz schon wieder vorbei, da wurden Juden und Jüdinnen vom Karneval ausgeschlossen. Gelacht haben sie auch danach noch, nur nicht mehr mit den Deutschen.
Peace und Out. Eure Weisen.