Neulich in Deutschland

Eretz Schland, Fundgrube, Wowschwitz

In den letzten Wochen haben uns immer wieder Zusendungen von Fotografien aus Deutschland erreicht. Zeit für ein kleines Best-Off in Instagram-Format:Isis Heiligtum Mainz.jpg
(Anonym, Passage in Mainz)

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(Anonym, Bier aus München)

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(Anonym, Deutschlandtour)

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(Anonym, Werbung für den Spiegel)

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(Anonym, Baugerüst)

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(Anonym, Blitzschutz!)

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(Anonym, Süddeutschland kann auch anders!)

 

Kippot zu Bauarbeiterhelmen

Ökumene, Eretz Schland, Märtyrer

Unten ein Veranstaltungstipp in München von unseren Freund_innen der christlich-jüdischen Zusammenarbeit. Lobenswert: dass die Kolleg_innen auf die körperliche Unversehrheit insbesondere von Männern und verheirateten Frauen bedacht sind.

„Führung auf dem alten jüdischen Friedhof“

6. November 2016, um 14:00 mit Frau Presser

Eröffnet 1816, mit überwiegend klassizistischen Grabdenkmälern des 19. U. 20. Jahrhunderts. Anmeldung erforderlich, da begrenzte Teilnehmerzahl, über GcjZ: Tel. 59 47 20 oder info@gcjz-m.de

Herren sowie verheiratete Frauen sind gebeten, eine Kopfbedeckung während des Besuchs zu tragen. Das Betreten der Friedhofsanlage erfolgt auf eigene Gefahr aufgrund erforderlicher Sanierungsarbeiten.

Märtyrer: Florian Gleibs

Eretz Schland, Märtyrer

Heute erinnern wir an Florian Gleibs, Gründer des münchner Szenelokals Schmock (Jiddisch für „Idiot“ oder „Schwanz“, hier) und verantwortlich für die wohl beste Restaurantwerbung seit dem öffentliche Versprechen der Nazis, jüdische Restaurants zu meiden. (Vielleicht war der Boykott auch nur eine von unseren Geheimstrategien, um den Umsatz bei linken Deutschen zu steigern). Folgend unser Lieblingsposter von 2006:

deutsche-esst-bei-juden
(Quelle: SZ, 17.5.10)

Die Reaktion der jüdischen Gemeinde München zeichnete sich durch ihre (erwartbare) programmatische Humorlosigkeit aus: „Wie kann man so einen Slogan, der das Zusammenleben pervertiert hat, heute derart auf die Spitze treiben?“ (TAZ, 12.1.06). Wir würden sagen: indem man es einfach macht und dann gemeinsam drüber lacht (z.B. Tucholsky 1932 im Gedicht „Europa“: „Deutsche, kauft deutsche Zitronen“, hier).

Natürlich kann es einen Schmock nicht ohne Altneu-Nazis geben. Seit diesem Jahr hat Florian Gleibs keine Lust mehr darauf und verkündete jüngst die Schließung seines Restaurants (Vice, 30.09.16). In den selben Räumlichkeiten soll nun die laotische „Vu Tang Kitchen“ eröffnen. Ob der Wechsel von Israel nach Laos als interner Witz oder lakonische Spiegelung israelischen Eskapismus gemeint ist, es bleibt ein herber Verlust für alle Liebhaber jüdischer Humorigkeit.

Zugleich hat sich Gleibs mit der Aktion allerdings für den ersten Beitrag der Kategorie „Märtyrer“ qualifiziert. Die Redaktion wünscht alles Gute und viel Erfolg!